Montag, 13. März 2006

Lehrerhasser- Das Buch der Bücher???

Es gibt viele Themen zu denen ich gar nichts oder höchstens wenig sagen kann. Über Autos zB weiß ich nicht viel. Zwar habe ich selbst eins, kann natürlich auch sagen welche Farbe und Form mir gefällt, aber dann trage ich außer einem müden Lächeln nichts weiter zum Gespräch bei. Ich denke, jeder kennt es und kann auch ohne weiteres zugeben, dass es einfach einige Gesprächsthemen gibt die einen 1. nicht interessieren und über die man 2. auch nichts weiß. Doch wie ist es mit dem Thema Schule?
Mein Vater ist selbst Lehrer und so wurde bei uns zu Hause oft über Schule, Schulformen, Lehrer, Schüler etc. geredet. Auch wenn wir Besuch hatten, war Schule ein beliebtes Thema. Ich habe nie jemanden erlebt, der einfach mal sagt: „Sorry, aber da kenne ich mich nicht so gut aus.“ Wahrscheinlich liegt es daran, dass alle (die ich kenne) schon mal als Schüler in einem Klassenraum saßen. Sie haben alle schon mal gute und auch schlechte Lehrer erlebt. Jeder hat etwas zu berichten und jeder möchte erzählen. Um ehrlich zu sein nervt mich das oftmals tierisch. Nur weil man selbst einmal in einer Schule war, kann man doch noch lange nicht alle Fragen dazu beantworten und alle Probleme mit links lösen. In meinen Augen ist es zu einfach immer wieder über die Lehrer herzuziehen: „Sie tun nicht genügend, seien faul und völlig überbezahlt.“
Vor einigen Wochen habe ich bei Stern TV ein Interview mit einer Schriftstellerin gesehen. Sie hat das „Lehrerhasserbuch“ geschrieben. Zwar hat sie den Titel nicht selbst ausgesucht, da es sich dabei um eine Art Serie handelt, dennoch halte ich den Titel für sehr geschmacklos. Stellt euch vor man würde ein „Türkenhasserbuch“ schreiben. Würde bestimmt (und auch zu recht) ordentlich Ärger geben. Ich kann mich zwar leider nicht an die komplette Diskussion erinnern, aber ich kann mich genau an die Wut erinnern, die diese in mir ausgelöst hat. Die Schriftstellerin (Gerlinde Unverzagt), auch Mutter von vier Kindern, ist bei ihren Argumenten immer von den eigenen Kindern, deren Schule und Erfahrungsberichten von Freunden und Bekannten ausgegangen. Das ist meiner Meinung nach auch völlig normal und für private Gesprächsrunden auch völlig legitim, doch reicht dieses Wissen aus um ein generalisierendes Buch über Lehrer zu schreiben? Ich bezweifle es stark. Auch ich fand und finde es schrecklich, wenn Lehrer meinen jede Stunde zu spät kommen zu müssen. Als Schüler kann man sich diese Freiheit auch nicht nehmen und schließlich ist eine Unterrichtsstunde von 45 Minuten oft knapp bemessen um wirklich intensiv mit einem Thema zu arbeiten.
Doch nur weil an einer Schule mehrere Lehrer so handeln, heißt es doch noch lange nicht, dass alle so sind. Zum Glück war auch ein Lehrer eingeladen, der „unsere Seite“ meiner Meinung nach sehr gut verteidigt und repräsentiert hat.
Wer mehr darüber wissen möchte: einfach „Lehrerhasserbuch“ gogglen.
Wenn ich mich in den Hörsälen der Uni so umsehe, sehe ich zum Größten Teil junge Menschen die auf mich einen hoch motivierten Eindruck machen. Ich denke viele haben sich das Ziel gesetzt ein guter Lehrer zu werden.
Ein solcher Satz wirft gleich die nächste Frage in den Raum: „Was ist ein guter Lehrer?“ Vielleicht könnte ich zu diesem Thema einen seitenlangen Aufsatz formulieren, doch darauf möchte ich hier verzichten. Dennoch möchte ich erwähnen, dass ein guter Lehrer meiner Meinung nach zum einen natürlich über fachliches Wissen verfügen soll, und dieses insbesondere auch dem Schüler vermitteln kann. Dem Schüler hilft es schließlich nicht, wenn ich auf meinem Gebiet ein As bin, es Ihnen aber nicht verständlich machen kann. Das heißt, in meinen Augen spielt die Didaktik eine unglaublich große Rolle. Es ist wichtig, dass der Unterricht spannend und abwechslungsreich gestaltet wird. Ein Lehrer sollte sich auf dem Laufenden halten und wissen was die Jugend beschäftigt. Nicht jedes Jahr auf alte Klausuren zurückgreifen oder immer wieder das gleiche Buch lesen lassen. Außerdem hoffe ich, meinen Schülern nicht nur ein Lehrer zu sein, sondern auch ein Mensch zu sein, mit dem man reden kann und dem man sich evt. auch anvertrauen kann. Oftmals sieht der Lehrer ein Kind mehrere Stunden am Tag als es die eigenen Eltern zu Gesicht bekommen.
Dies sind nur ein paar Ansätze die ich hoffe, auch selbst einmal zu erfüllen!

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